Sechsspuriger B10-Ausbau bei Esslingen ist Unsinn

Veröffentlicht am 21.03.2016 in Landespolitik

Der von Bundesverkehrsminister Dobrindt veröffentlichte Bundesverkehrswegeplan stößt in Bezug auf den Vorschlag, die B10 zwischen der Wilhelma und Plochingen sechsspurig auszubauen, beim Esslinger Landtagsabgeordneten und Landtagsvizepräsidenten Wolfgang Drexler auf großes Unverständnis.

„So etwas kann nur jemand vorschlagen, der die Verhältnisse vor Ort nicht kennt“, so Drexler. „Beispielsweise müsste die B10 bei Sirnau entweder durchs Wohngebiet oder über den Dächern der Häuser dort verlegt werden – oder aber über dem Neckar geführt werden. Beides ist ja offensichtlich völliger Unsinn.“ Aber auch in Bezug auf die Pliensaubrücke sei die Idee sehr problematisch. „Soll etwa eine der ältesten Steinbrücken nördlich der Alpen abgerissen werden, damit eine Maßnahme realisiert werden kann, deren Verbesserung für die verkehrlichen Verhältnisse höchst fragwürdig ist?“ Zudem würde der vorgeschlagene Ausbau die eigentlichen Engpässe – etwa bei der Wilhelma – überhaupt nicht beseitigen. „Der zusätzliche Verkehr auf einer sechsspurigen B10 würde in Stuttgart selbst nur zu noch mehr Stau führen.“

Auch bezüglich der Lärmentwicklung sei der Ausbau höchst zweifelhaft. „Fest steht, dass das enge Neckartal in hohem Maße Lärmbelastungen ausgesetzt ist“, so Drexler. „Insofern muss der Verkehr eher weg von der Straße auf den ÖPNV umgelenkt werden – da wäre ein Ausbau der B10 eher kontraproduktiv, weil dadurch noch mehr Autoverkehr ins Neckartal angezogen werden würde.“

„In jedem Falle“, so Drexler abschließend, „werde ich mich bei der Landesregierung dafür stark machen, dass diese Ausbaupläne so nicht realisiert werden. Es gibt viele andere Straßenprojekte, die auch für die Menschen in und um Esslingen Verbesserungen bringen würden, ohne dass dafür in unverantwortbarem Maße beispielsweise in Wohnbebauung eingegriffen werden muss.“

 

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