Drexler: „Zum neuen SJ stellt das Kultusministerium 200 zusätzliche Deputate für Vorbereitungsklassen zur Verfügung"

Veröffentlicht am 25.08.2014 in Landespolitik

„Das Erlernen der deutschen Sprache ist für Kinder von Zuwanderern die Basis für das richtige Ankommen in unserer Gesellschaft und für gute Zukunftschancen“, so Drexler der Esslinger Landtagsabgeordnete.

Kultusminister Andreas Stoch will die Schulen beim Unterricht von Zuwanderern und Flüchtlingen angesichts des zunehmenden Bedarfs schnell unterstützen. Er stellt deshalb kurzfristig 200 zusätzliche Deputate für das kommende Schuljahr zur Verfügung und will diese Verbesserung auch für die Zeit danach absichern. Zudem werden die Vorbereitungsklassen künftig auch an Realschulen und Gymnasien für Kinder und Jugendliche mit einem entsprechenden Leistungsniveau ermöglicht.

Die Landesregierung reagiert damit darauf, dass die Zahl an Flüchtlingen, Asylbewerbern und Zuwanderern stark zugenommen hat. Die Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe ist im März von 18.000 Flüchtlingen ausgegangen. Inzwischen wurde die Zahl im Juni auf 23.000 erhöht. Die zusätzlichen Lehrerstellen werden in Vorbereitungsklassen (VKL) und Vorbereitungskursen an allen allgemein bildenden Schulen, auch an Realschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen, eingesetzt. Die Vorbereitungsklassen unterstützen die neu eingewanderten Kinder und Jugendlichen dabei, möglichst schnell deutsch zu lernen. Damit werden der Übergang und die Integration in die regulären Klassen erleichtert.

Die bislang vorgesehene Mindestzahl von zehn Schülerinnen und Schülern für eine Vorbereitungsklasse wird zudem außer Kraft gesetzt, um den Schulen eine schnelle Reaktion zu ermöglichen. Das Ministerium geht davon aus, dass durch den derzeitigen starken Zuzug die Klassen aufgefüllt werden. Falls keine weiteren Klassen zusammengestellt werden können, sind auch Vorbereitungskurse ab vier Schülerinnen und Schülern möglich.

In den beruflichen Schulen werden die Vorbereitungsklassen als Klassen des Vorqualifizierungsjahres Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen geführt. Zusätzlich zum Pflichtunterricht können in den beruflichen Schulen gruppenbezogene Förderkurse zur Sprachförderung in Deutsch oder der beruflichen Fachsprache angeboten werden. Zudem ermöglicht das Ministerium, dass Förderkurse für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Problemlagen, etwa einer sehr geringen schulischen Vorbildung, Analphabetismus oder bei Unkenntnis der europäischen Schriftzeichen, gebildet werden können.

Finanziert werden die 200 Deputate im Gegenwert von 11,7 Millionen Euro durch bislang gesperrte Lehrerstellen. Das Finanzministerium hat diesem Verfahren zugestimmt.

Um die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zu erleichtern, wurden den Schulen für diese Aufgabe mit besonderen pädagogischen Herausforderungen verschiedene Maßnahmen an die Hand gegeben. Richtschnur ist die volle schulische Integration aller Kinder und Jugendlichen. Alle Schulen sind gehalten, ein Sprachförderkonzept zu entwickeln, das neben einer gezielten Förderung eine differenzierte Sprachstandserhebung beinhaltet. Grundsätzlich gilt, dass Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache oder einem Förderbedarf in Deutsch die Klasse und Schulart besuchen sollen, die ihrem Alter und Leistung entsprechen.

Sollte dies pädagogisch nicht sinnvoll sein, ist es möglich, etwa Vorbereitungsklassen und Vorbereitungskurse für Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf zu installieren.

„Die Zahl der Vorbereitungsklassen an öffentlichen Grundschulen ist im Regierungsbezirk Stuttgart von 219 im Jahr 2010/2011 auf 273 im Jahr 2013/2014 gestiegen. Von dieser Steigerung werden in nicht unerheblichem Maße auch die Schulen im Landkreis Esslingen profitieren“, so Wolfgang Drexler. „Esslingen lebt die Vielfalt schon seit Jahrzehnten – für Kinder von neu Zugewanderten wird hier genau an der richtigen Stelle unterstützt“, so Drexler weiter.

 

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